Rückenmarkstimulation

Rückenmarkstimulation

Die Rückenmarkstimulation (SCS – spinal cord stimulation) ist eine gute Therapiemöglichkeit bei chronischen Schmerzen von speziellem Charakter, welche unter der Behandlung mit starken Schmerzmedikamenten nur ungenügend behandelt werden können. Heutzutage wird diese Behandlungsform bereits vor einer langanhaltenden Medikamentenbehandlung z.B. mit Morphium empfohlen.

Für eine Rückenmarkstimulation werden in einem ersten Schritt ein bis zwei Stimulationselektroden in die Nähe des Rückenmarkes (den sogenannten Epiduralraum) eingelegt. Dies wird mit einer ambulanten Operation unter Lokalanästhesie durchgeführt. Im Rahmen einer sog. „Testphase“ von ein bis zwei Wochen wird beobachtet, ob die Schmerzen des Patienten auf diese Behandlung ansprechen. Während dieser Testphase finden regelmässige Kontrollen und ggf. Anpassung der Stimulations statt. Wenn diese Testphase positiv ausfällt und die Schmerzen damit erfolgreich behandelt werden können, wird in einem zweiten Schritt ein definitiver Rückenmarkstimulator unter die Haut implantiert. Das System erlaubt es dem Patienten mit einem speziellen Programmiergerät, die Stärke und die Dauer der Rückenmarkstimulation selbst zu steuern.

Diese spezielle Behandlungsform wird bereits seit 1967 angwendet und hat sich v.a. in den letzten 2-3 Jahren technisch enorm verbessert. Es gibt einige Krankheitsbilder, welche gut mit dieser Behandlungsmöglichkeit therapiert werden können:

  • chronische Rückenschmerzen nach mehreren Rückenoperationen
  • erfolglose Bandscheibenoperationen
  • neuropathische Schmerzsyndrome
  • CRPS (komplexe regionale Schmerzsyndrome)
  • u.a.

Die Rückenmarkstimulation wird auch sehr erfolgreich eingesetzt bei chronischer Angina pectoris und bei schweren Gefässerkrankungen der Beine, der sogenannten „Schaufensterkrankheit“.

Für die Rückenmarkstimulation gibt es klare internationale Guidelines, an welche wir uns halten. Vor dem Eingriff ist immer eine Kostengutsprache der Kranken- oder Unfallversicherung nötig.