Schmerzpumpe / Baclofenpumpe

Schmerzpumpen

Eine Medikamentengabe mittels Schmerzpumpe in den Rückenmarkskanal kommt erst zum Einsatz, wenn alle anderen Behandlungsmethoden erfolglos waren oder massive Medikamentennebenwirkungen auftreten. Diese spezielle Behandlungsmöglichkeit kommt nur bei ausgewählten Patienten und Schmerzproblemen zur Anwendung.

Primär wird nach dem Entscheid für diese Behandlungsmöglichkeit eine sogenannte Testphase durchgeführt, bei der ein provisorischer Spinalkatheter eingelegt wird. Hierüber kann die Medikamentenwirkung über einen Zeitraum von 1-2 Wochen getestet werden. Bei gutem Ansprechen auf die Behandlung wird in einem zweiten Schritt das definitive Pumpensystem implantiert.

Diese implantierten Systeme müssen in regelmässigen Abständen mit einer Punktion durch die Haut wieder mit Medikamenten nachgefüllt werden. Dies wird in der ambulanten Sprechstunde durchgeführt.


Baclofenpumpe

Zur Behandlung einer schweren Spastik, z.B. bei einer Multiplen Sklerose, wird häufig Baclofen/Lioresal eingesetzt. Bei Patienten, welche unter einer Tablettentherapie mit Baclofen (z.B. Lioresal®) anhaltend Beschwerden haben und/oder an starken Nebenwirkungen leiden, kann analog zur Schmerzpumpe ein Testkatheter in den Rückenmarkskanal eingelegt werden. Hierüber kann Baclofen direkt im Bereich des Nervensystems abgegeben werden, was häufig eine deutlich bessere Wirkung zeigt. Bei Erfolg wird dann analog zu den Schmerzpumpen ein komplettes System implantiert.